Die populärsten Braceletträger
Kein Sieg in einem Pokerturnier genießt ein so hohes Prestige wie der Gewinn eines Events der World Series of Poker in Las Vegas. Wegen des Glücksfaktors sind unter den glücklichen Braceletgewinnern viele „Eintagsfliegen“, von denen man nie wieder etwas hört. Es gehört jedoch mehr dazu, sich in der Pokerwelt an der Spitze zu halten, als bloß ein gelegentlich glückliches Händchen …
Daniel Negreanu
Niemand quasselt so viel wie er, ohne jemals mit den Wölfen zu heulen, und vertritt seine oft unbequeme Meinung so wortgewandt und scharfzüngig wie der 1974 geborenen Kanadier. Ob er den Spitznamen Kid Poker erhielt, weil er am Pokertisch meistens freundlich und als Scherzbold auftritt, oder weil er 1998 als damals jüngster Pokerspieler aller Zeiten ein Bracelet bei der WSOP gewann, lässt sich nicht mehr nachvollziehen. Mittlerweile hat er sechs Armbänder beisammen und über 30 Millionen Dollar gewonnen (Stand: Anfang Dezember 2015). Aktuell hält der sympathische Pro Platz 1 in der Liste der bestverdienenden Pokerspieler. Am Pokertisch besonders gefürchtet ist Daniel vor allem wegen seines Talents, seine Gegner zu lesen und mit beeindruckender Treffsicherheit auf die Karten der anderen zu schließen.
Phil Ivey
„The Tiger Woods of Poker“ wurde 1976 geboren, brachte es auf bisher 10 Bracelets und wurde lange als der talentierteste Pokerspieler der Welt gehandelt. Wäre der Begriff „Pokerface“ nicht schon längst in die Alltagssprache eingegangen – für Ivey hätte man ihn erfinden müssen: Der gebürtige Kalifornier und ehemalige Call Center Agent verzieht am Tisch so gut wie nie eine Miene und galt wegen seiner Wortkargheit lange als Schreckgespenst aller Interviewer. Trotzdem macht er immer wieder von sich reden, und zwar vermutlich mehr, als ihm lieb ist. Aktuell befinden sich mehrere Gerichtsverfahren in der Schwebe, weil Phil Ivey zwei Casinos beim Baccarat um mehrere Millionen erleichterte, die ihm die Betreiber nicht gönnen. Mit beeindruckenden 23 Millionen Dollar in Pokergewinnen ist Ivey der Fünfte auf der All Time Money List.
Phil Hellmuth
Ebenfalls eine Klasse für sich ist Phil „The Poker Brat“ Hellmuth. Jahrelang konnte man darauf zählen, dass der heute 49jährige am Tisch ausflippte, sobald er verlor. In Zitatensammlungen hat sich Phil The Brat längst mehrere Seiten gesichert, mit Sprüchen wie „Wenn Glück keine Rolle spielte, würde ich wahrscheinlich jedes Mal gewinnen“ oder „Dieser Vollidiot riskiert $15.000 mit König-Bube auf der Hand – also, der weiß doch nicht einmal, wie man Poker buchstabiert!“ Legendär sind die unzähligen „Bleeps“, mit denen Phils markige Kommentare bei TV-Übertragungen der Kinderfreiheit zuliebe zensiert wurden. Mittlerweile gilt der Mann aus Wisconsin als geradezu liebenswürdiger Tischgenosse. Sein 1989 aufgestellter Rekord als jüngster Gewinner des WSOP Main Events wurde erst 2008 von Peter Eastgate geknackt. Bis heute gewann Phil Hellmuth über 19 Millionen Dollar am Pokertisch und hält damit Platz 8 im Ranking der Superverdiener.