Regeln, Strategien und häufige Fehler beim Pokern

1×1 des Pokerns: Rangfolge der Pokerblätter bei Texas Hold’em & Co

Eine Pokerhand besteht immer aus der bestmöglichen Kombination von 5 Karten. Mindestens eine davon muss der Spieler haben, die übrigen können Gemeinschaftskarten sein. Liegt beim Showdown eine aus 5 Karten bestehende Hand auf dem Board, teilen sich die noch beteiligten Spieler den Pot. Das passiert auch, wenn sich kein Sieger ermitteln lässt.

Die Rangfolge der Pokerhänge, die in dieser Tabelle vorgestellt wird, gilt für die Pokervarianten Texas Hold’em, Omaha, Seven Card Stud und Five Card Draw.

Bezeichnung Erläuterung Beispiel
Royal Flush 10 bis As in derselben Farbe. Pik 10, Bube, Dame, König, Ass in Pik
Straight Flush 5 im Rang aufeinanderfolgende Karten der gleichen Farbe Herz 7, 8, 9, 10, Bube
Vierling (Four of a Kind, Quads) 4 gleichrangige Karten 4 Buben
Full House (Boat) Drilling plus Paar 4, 4, 4, Dame, Dame
Flush 5 Karten derselben Farbe Kreuz König, 10, 7, 2, 2
Straight 5 im Rang aufeinanderfolgende Karten in verschiedenen Farben Herz Dame, Pik Bube, Pik Zehn, Karo 9, Kreuz 8
Drilling (Three of Kind, Trips) 3 Karten gleichen Ranges 7, 7 7
Zwei Paare (Two Pair) 2 x 2 Karten gleichen Ranges 10, 10, 2, 2
Ein Paar (Pair) 2 Karten gleichen Ranges Ass, Ass
High Card die höchste Einzelkarte einer Hand König „hoch“

 

Wichtige Details und Sonderfälle:

 

Die Details: Handtypen und mögliche Aktionen

Für den Wert Ihrer Blackjack Hand ist es egal, ob Sie Kreuz, Pik, Herz und Karo gedealt bekommen: Die Kartenfarben spielen beim modernen Blackjack keine Rolle.

Blackjack

Eine Hand aus genau zwei Karten, von denen eine Ass, die andere eine Zehn oder Face Card ist, heißt Blackjack. Wer diesen „Volltreffer“ erwischt, gewinnt die Runde automatisch – es sei denn, der Dealer hat selbst Blackjack. In diesem Fall bekommt der betreffende Spieler seinen Einsatz zurück, während die Einsätze der Verlierer an die Bank gehen.

Hard Hand

Eine Hand ist „hart“, wenn sie ein Ass enthält, das nur 1 Punkt zählt, weil die Augenzahl sonst 21 überschreiten würde. Beispiel: Ein Spieler hat Bube und Vier, lässt sich noch eine Karte geben und erhält ein Ass. Der neue Punktwert: 10 + 4 + 1 = 15.

Soft Hand

Kann das Ass wahlweise mit 1 oder elf Punkten gewertet werden, spricht man von einer „weichen“ Hand. Beispiel: Fünf + Ass = 6 oder 16 Augen.

Ein Paar

Ein Paar mit der Option zum Split haben Sie, wenn Sie zu Anfang zwei gleiche Karten gedealt bekommen. Besonderheit hier: Sie können jede Karte einzeln für den Ausgangspunkt einer neuen Hand nehmen, also Ihre Gewinnchancen durch das Spiel mit zwei Händen gegen die eine des Dealers erhöhen.

Bust Hand

Eine Hand mit mehr als 21 Punkten (besteht stets aus mindestens drei Karten).

Die Aktionen nach der Kartenausgabe

Solange Sie nicht gebustet sind, stehen Ihnen während der weiteren Kartenausgaben folgende Moves zur Verfügung:

Stand: Sie lassen Ihr Blatt, so wie es ist, und ziehen keine Karte mehr.

Hit: Sie lassen sich eine oder mehrere Karten geben.

Einschränkungen und Sonderfälle

Double Down: Wenn der Vergleich Ihrer Hand mit der Up Card des Dealers Sie von der eigenen guten Gewinnaussicht überzeugt, können Sie den Einsatz verdoppeln, erhalten aber nur noch eine einzige weitere Karte.

Split: Nur mit einem Paar möglich (siehe oben).

Insurance: Hat der Dealer ein Ass vor sich liegen können Sie eine „Versicherung“ abschließen, das heißt, eine Wette darauf, dass er Blackjack hat. Trifft das zu, erhalten Sie etwas Geld zurück. Trotzdem ist die Insurance nicht ratsam, da das Haus hier in Sachen Vorteil deutlich vorne liegt.

Surrender: An einigen Blackjack Tischen gibt es die Möglichkeit, eine Hand vorzeitig aufzugeben, weil man die eigenen Chancen für zu schlecht zum Weiterspielen hält. Im Fall von Surrender erhalten Sie die Hälfte Ihres Einsatzes zurück. Allerdings bieten nicht alle Casinos diese Option an.

Poker und Strategie – Sprüche vom Pokertisch

„Im Normalfall geht man ja davon aus, (Texas) Hold’em wäre einfach ein Kartenspiel, das die Leute eben gerne zocken. In vielerlei Hinsicht macht es aber mehr Sinn, Poker als ein Spiel zu betrachten, das zwar mit Karten gespielt wird, bei dem es aber tatsächlich um die Leute geht.“ Diese feinsinnige Beobachtung stammt von Phil Hellmuth, der mit 14 Braceletgewinnen bei der World Series of Poker als aktuell bester Turnierspieler der Welt gilt.

Theorie und Praxis, Strategie und Glück

Fürs Gewinnen beim Pokern gibt es keine 100prozentig sicheren Tipps oder Erfolgssysteme. Was nicht heißt, dass es keinen Sinn machen würde, sich mit Pokerstrategien auseinanderzusetzen. In Casino Games wie Casino Hold’em, Video Poker oder Blackjack gibt es Spielzüge, die auf jeden Fall richtig sind, weil sie auf pure Mathematik basieren und Psychologie hier nicht mitspielt. Beim Pokern dagegen kommt es immer darauf an, wie gut oder schlecht Ihre Gegner spielen, ob sie links oder rechts von einem aggressiven beziehungsweise vorsichtigen Gegner sitzen, wie viel Pokerwissen Sie mit an den Tisch bringen, wie Sie mit unerwarteten Verlusten oder gar Pechsträhnen gut umgehen können… Poker spielen Sie ja nicht gegen das Haus, sondern gegen reale Menschen.

Trotzdem gibt es universelle Pokerweisheiten, die Sie sich als Eselsbrücken merken können – oder die Ihnen ein wenig Trost spenden, wenn gerade gar nichts geht. Hier drei der schönsten:

„Wenn du im Loch sitzt, solltest du mit dem Graben aufhören!“ (Poker-Urgestein Doyle Brunson)

„Es schadet niemals, wenn deine Gegner dich für mehr als nur ein bisschen blöd halten und denken, dass du das viele Geld in deiner Hosentasche gar nicht gezählt hast und auch nicht weißt, wie man darauf aufpasst.“ Amarillo Slim

„Langfristig spielt das Glück beim Pokern keine Rolle. ‚Kurzfristig‘ ist aber länger, als die meisten Menschen ahnen.“ Rick Bennett

Apropos Kartenglück: Lassen wir noch einmal Herrn Hellmuth zu Wort kommen, von dem das vermutlich unbescheidenste Statement zum Pokerspiel stammt:

„Wenn es im Poker keinen Glücksfaktor gäbe, würde ich jedes Mal gewinnen.“ Uff.

Top 5 der häufigsten Fehler am Pokertisch

„Poker ist kein Glücksspiel“ – wahr oder unwahr? Eins steht jedenfalls fest: Anders als beim Roulette oder am Spielautomaten können Sie beim Pokern mit Glück und/oder taktischer Intelligenz sehr weit kommen, sich aber auch mit haarsträubenden strategischen Fehlern selbst ein Bein stellen. Was nicht weiter schlimm ist – erfahrungsgemäß lernt man ja am besten aus eigenen und fremden Schnitzern. Da man Poker bekanntlich innerhalb weniger Minuten lernt, es aber sein Leben lang studieren sollte, beschränken wir uns hier auf fünf Stolpersteine, die vor allem Anfängern am Pokertisch das Leben schwer machen und auch gestandenen Zockern gern unterlaufen.

Fehler #1: Zu viele Hände spielen

Wählen Sie die Hände, die Sie spielen wollen, sorgfältig aus. Das ist vielleicht der wichtigste Pokertipp, den Sie je erhalten werden. Jede Hand, die Sie am Pokertisch durchziehen wollen, kostet Sie Chips. Informieren Sie sich über gute Starthände, Finden Sie heraus, ob Sie es mit eher aggressiven oder eher vorsichtigen Gegnern zu tun haben, und werfen Sie Ihre Hand lieber weg, wenn Sie keinen Plan haben. Sonst schmilzt Ihr Chipstapel rasant dahin.

Fehler #2: Zu oft callen (mitgehen)

Seien Sie kein Mitläufer. Preflop einfach mitzugehen, bevor jemand schon geraist hat, ist in den meisten Fällen die zweit- oder drittbeste Lösung. Wenn Sie callen, weil Sie Ihre Hand nicht für sehr stark halten oder ihr „ein bisschen“ Potenzial zutrauen, können Sie das Geld gleich dem Gegner schenken. Denn sobald der bei Ihnen Schwäche vermutet, wird er gnadenlos erhöhen und Sie aus dem Pot drängen. Es ist ok., mit einem niedrigen Paar zu callen, um zu sehen, ob man auf dem Flop einen Drilling erwischt. Ansonsten empfiehlt sich der Fold – oder eben ein Raise, um die Kontrolle zu übernehmen.

Fehler #3: Zu zaghaft setzen

Das Problem ist hier im Grunde dasselbe wie bei #2. Liegen schon 200 Dollar auf dem Tisch, und Sie erhöhen um gerade mal 5, dann wäre das dasselbe, wie zu sagen: „Ich möchte, aber ich trau mich nicht.“ Setzen und erhöhen Sie furchtlos, um Ihres Pokerfaces Willen.

Fehler #4: Nicht auf die Position achten

Poker ist, so der berühmte „Poker Professor“ Sklansky, „ein Spiel auf der Grundlage unvollständiger Informationen“. Je mehr Gegner in einer Setzrunde erst nach Ihnen agieren müssen, desto weniger Information haben Sie. Je später Sie dran sind, desto besser können Sie die Lage einschätzen und entsprechend handeln. Mittelstarke und schwächere Hände lassen sich am besten vom Button oder Cutoff spielen.

Fehler #5: Aus Ungeduld überflüssige Risiken eingehen

Es passiert nicht gerade selten, dass man viele Runden lang keine einzige spielbare Hand bekommt. Bleiben Sie aufmerksam, studieren Sie in solchen Flautephasen Ihre Gegner und üben Sie sich in Geduld. Machen Sie eine Pause oder beenden Sie die Session, wenn Sie das nicht hinbekommen. Überhastete Aktionen können Sie viel Geld kosten.